Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch
Ein medikamentöser Abbruch ist in Deutschland nur bis zum 63. Tag nach der letzten Regel möglich. Das benutzte Medikament heißt Mifepriston.
Für die medikamentöse Methode sind zwei Termine erforderlich.
Beim ersten Besuch erfolgt die Untersuchung inklusive Ultraschall. Anschließend wird eine Tablette des Medikamentes unter ärztlicher Aufsicht eingenommen. Manchmal kommt es bereits am folgenden Tag zu einer geringen Blutung. Viele Frauen spüren keine körperliche Veränderung. Allenfalls eine bestehende Übelkeit kann verstärkt werden.
Beim zweiten Besuch in der Praxis müssen Sie mit vier Stunden Aufenthalt rechnen sowie eine Begleitperson mitbringen. Sie bekommen mehrere Tabletten Misoprostol. Es öffnet den Muttermund und fördert die Ausstoßung des Schwangerschaftsgewebes. Kontraktionen der Gebärmutter und Blutungen setzen ein. Dies ist mit Schmerzen verbunden.
Bei den meisten Frauen kommt es während des Aufenthaltes in der Praxis zur Ausstoßung des Schwangerschaftsgewebes. Sollte dies bei Ihnen nicht passieren, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Die Blutung wird dann später erfolgen. Nur bei 1-max. % misslingt der Abbruch. Am Ende des Aufenthaltes bei uns führen wir einen Kontrollultraschall durch.
Auf Ihren Wunsch können Sie den zweiten Teil der Behandlung auch zuhause durchführen. Dann können Sie ebenfalls am gleichen oder am nächsten Tag zur Ultraschallkontrolle kommen.
Nebenwirkungen und Komplikationen
Mögliche Nebenwirkungen sind Unterleibsschmerzen, Übelkeit, Durchfälle und Erbrechen. Die Blutungen können stärker sein als beim chirurgischen Abbruch oder bei Ihrer Periode und länger anhalten. In ca. 1-4% versagt die Methode. Bei einer weiter bestehenden Schwangerschaft ist eine chirurgische Beendigung des Abbruchs notwendig.
Gründe gegen die medikamentöse Methode:
- Konkreter Verdacht auf eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (z.B. im Eileiter)
- Unverträglichkeit von Prostaglandinen
- Allergie gegenüber Mifepriston
- Chronische Nebenniereninsuffizienz
- Schweres Asthma (Einnahme von Cortisontabletten.)
- Gerinnungsstörungen oder Blutarmut(Anämie)
Eine evtl. liegende Spirale muss entfernt werden.